In dieser für das Schaufenster eines gehobenen Berliner Einkaufszentrums entstandenen Fotoarbeit führt das konzeptuelle Vorgehen dazu, dass ein zwingender und zugleich frappierender Eindruck von Deplazierung entsteht. Die Fotografie eines Spielsalons aus dem Arbeiterviertel Neukölln wurde zerschnitten, entsprechend der Proportionen des Schaufensters wieder neu zusammengesetzt und dann auf dessen Realmaße vergrößert. Aus dieser Kombination von Fotografie und Installation entsteht ein minimalistisches Raumbild, bei dem Darstellung und Dargestelltes ineins zusammenfallen. Die leere Kargheit des Spielsalonfensters der Fotovorlage wird in der Collage noch betont, indem die Spielautomaten nur mehr als reduzierte Streifen erscheinen. Auf dem Foto sind Spiegelungen von Häusern der gegenüberliegenden Straßenseite zu erkennen, woraus sich ein komplexes Spiel von Oberflächen und unbestimmten Tiefen ergibt. Die Abfolge von Spiegelungen in dem Bild zielt bewusst auf die Beziehung von materiellen und bildlichen Gegenständen und schafft so eine Entsprechung zwischen dem Originalschauplatz, der Fotografie und der neuen Umgebung.
Nevada Schauplatz
Die fragilen Städte, Kunstraum Düsseldorf 2012
temporäre Installation
SW Fotografie, 850 x 310 cm
Die fragilen Städte, Kunstraum Düsseldorf 2012
temporäre Installation
SW Fotografie, 850 x 310 cm