Etwas über vier Meter lang und drei Meter hoch ist diese Arbeit, eine Wand, gestützt von einem Metallgerüst, an dem zwei kubische Raumkörper befestigt sind. Eine Seite der Wand ist mit lackiertem, gefaltetem Papier bedeckt, welches den Eindruck einer gewöhnlichen Wellblech-Verkleidung erweckt. Ein rechtwinkliger Kubus durchdringt die Wand horizontal, so sodass auf der Rückseite ein leerer Raum entsteht und auf der vorderen Seite eine balkonartige Auskragung. Diese einfache architektonische Konfiguration erinnert an die Grundfigur eines Mietshauses, zugleich aber auch an eine Möbelschublade. Versteht man sie als ein Paradigma des Modernen Wohnens bestehend aus einer Box um darin zu leben, einem Fenster zum Rausgucken und einem Balkon als Außenwelt, so erweist sie sich als ebenso minimalistisch wie aussagekräftig und trostlos. Der Bezug zu dieser standardisierten, serienmäßigen Norm mag einem unermesslich trist erscheinen, aber das empfindliche Material, die nüchterne Komposition und die nur vage vertraut anmutende Form erfüllen die Installation mit geheimnisvollem Leben.
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Standbild
1999
Temporäre Installation
Papier, Metall, Gipskarton, Lack
420 x 310 x 200 cm