FREMD GEHEN
Ein ku?nstlerisches Projekt mit Studierenden des Instituts für Kunstpädagogik der JLU Gießen
Was ist mir ein fremder Ort? Diese Frage war der Ursprung für die individuellen Recherchen in dem Seminar FREMD GEHEN, das mit einer Ausstellung im Sommersemester 2011 abschloss. Sie war auch der Anlass für die dort gezeigten, installativen und kontextbezogenen Arbeiten, die während des zweistufigen Seminars am IfK in Gießen entwickelt wurden.
Die Frage nach einem fremden Ort bringt ganz unterschiedliche, vielleicht widersprüchliche Aussagen und Erinnerungen hervor. Fremd ist nicht immer das, was uns unvertraut ist. Zum Beispiel wenn das Gewohnte, durch einen Eingriff oder eine Veränderung des Blickwinkels, auf einmal merkwürdig und fremd erscheint. Der Titel des Seminars und der Ausstellung bezieht sich auf einen Ort, der für jede Studierende individuell zu bestimmen war und der im Ergebnis, nach einem längeren Prozess, zum Anlass für eine raumbezogene und konkrete Installation wurde.
Zu Beginn jeder Arbeit stand jeweils eine persönliche Recherche. Jede Künstlerin suchte und erforschte Orte und Räume und folgte damit einer eigenen Fragestellung und einer persönlichen Spur.
Aus diesen Recherchen galt es einzelne Aspekte zu isolieren, die später in Texten, Fotografien, Zeichnungen oder in Form von Modellen zu ersten Entwürfen für räumliche Arbeiten wurden.
Die Übersetzung einer mentalen Vorstellung, oder einer Erinnerung in die Konstruktion einer Skulptur oder eines Bildes, ist eine Herausforderung, die direkt in die Praxis zeitgenössischer Kunst führt. Die Furcht, in dieser Verdinglichung das Wesentliche einer Idee zu verlieren, ist vielleicht vergleichbar mit der Sorge davor missverstanden zu werden. Aber ein Kunstwerk, das unbedingt "richtig" verstanden werden will, hat schon den halben Kredit verspielt. Der Vorgang der Transformation ins Gegenständliche verlangt eine Distanz zum Emotionalen. Installation oder auch Skulptur ist eine bildnerische Sprache, die mit dem Raum, seinen Proportionen und seiner Geschichte, mit Materialien und ihren Eigenschaften, mit konkreten Dingen und ihren Bedeutungen arbeitet und sie in eine semantische Beziehung zueinander setzt. Der Inhalt der Arbeiten lässt sich nicht auf eine Erzählung reduzieren; er ist sprachlich, konkret und zugleich körperlich erfahrbar.
Ein ku?nstlerisches Projekt mit Studierenden des Instituts für Kunstpädagogik der JLU Gießen
Was ist mir ein fremder Ort? Diese Frage war der Ursprung für die individuellen Recherchen in dem Seminar FREMD GEHEN, das mit einer Ausstellung im Sommersemester 2011 abschloss. Sie war auch der Anlass für die dort gezeigten, installativen und kontextbezogenen Arbeiten, die während des zweistufigen Seminars am IfK in Gießen entwickelt wurden.
Die Frage nach einem fremden Ort bringt ganz unterschiedliche, vielleicht widersprüchliche Aussagen und Erinnerungen hervor. Fremd ist nicht immer das, was uns unvertraut ist. Zum Beispiel wenn das Gewohnte, durch einen Eingriff oder eine Veränderung des Blickwinkels, auf einmal merkwürdig und fremd erscheint. Der Titel des Seminars und der Ausstellung bezieht sich auf einen Ort, der für jede Studierende individuell zu bestimmen war und der im Ergebnis, nach einem längeren Prozess, zum Anlass für eine raumbezogene und konkrete Installation wurde.
Zu Beginn jeder Arbeit stand jeweils eine persönliche Recherche. Jede Künstlerin suchte und erforschte Orte und Räume und folgte damit einer eigenen Fragestellung und einer persönlichen Spur.
Aus diesen Recherchen galt es einzelne Aspekte zu isolieren, die später in Texten, Fotografien, Zeichnungen oder in Form von Modellen zu ersten Entwürfen für räumliche Arbeiten wurden.
Die Übersetzung einer mentalen Vorstellung, oder einer Erinnerung in die Konstruktion einer Skulptur oder eines Bildes, ist eine Herausforderung, die direkt in die Praxis zeitgenössischer Kunst führt. Die Furcht, in dieser Verdinglichung das Wesentliche einer Idee zu verlieren, ist vielleicht vergleichbar mit der Sorge davor missverstanden zu werden. Aber ein Kunstwerk, das unbedingt "richtig" verstanden werden will, hat schon den halben Kredit verspielt. Der Vorgang der Transformation ins Gegenständliche verlangt eine Distanz zum Emotionalen. Installation oder auch Skulptur ist eine bildnerische Sprache, die mit dem Raum, seinen Proportionen und seiner Geschichte, mit Materialien und ihren Eigenschaften, mit konkreten Dingen und ihren Bedeutungen arbeitet und sie in eine semantische Beziehung zueinander setzt. Der Inhalt der Arbeiten lässt sich nicht auf eine Erzählung reduzieren; er ist sprachlich, konkret und zugleich körperlich erfahrbar.
Christina Hecht, ohne Titel
Holz, Metall, Lack, 325 x 227 x 120 cm
Installation zum Projekt Fremd Gehen
Stephanstrasse 41, Gießen 2011
Holz, Metall, Lack, 325 x 227 x 120 cm
Installation zum Projekt Fremd Gehen
Stephanstrasse 41, Gießen 2011