VOM ZEIGEN UND VERBERGEN
SS 2012 am Institut für Kunstpädagogik, JLU Gießen

Viele Dinge haben sowohl eine Aussen- als auch eine Innenseite. Im Seminar werden Objekte und Installationen entwickelt, welche die Verbindung und das Verhältnis der beiden Sphären des Inneren mit dem Äusseren zum Thema haben.
Ein Prinzip, das uns in der Modewelt selbstverständlich erscheint, das Zeigen und gleichzeitige Verbergen, ist in der zeitgenössischen Kunst allgegenwärtig. So wie in der Mode der menschliche Körper, sind es in der Kunst Objekte, Räume und Ideen, die Formen und Strategien des gleichzeitigen Zeigens und Verbergens repräsentieren. Die Funktion der Kleidung, als eine präsentierende und zugleich verbergende Hülle, ist vielleicht das geläufigste Beispiel für ein allgemeines Prinzip der Wahrnehmung.
Werke der zeitgenössischen Kunst, die das Verbergen einer Sache als Methode einsetzen um etwas zu zeigen, spielen nicht nur mit dem Verhältnis zwischen äusserer Erscheinung und verborgenem Inhalt. Es geht vielleicht um die räumliche sowie mentale Verschränkung des Aussen- mit dem Innenleben, um ein ambivalentes Versprechen von Wahrheit, oder zB. auch um den Gegensatz von zugänglich und unzugänglich. In der zeitgenössischen Kunst existiert eine Vielzahl an Positionen und Arbeitsweisen welche die räumlichen und mentalen Sphären des Innen mit dem Aussen oder umgekehrt verbinden. Durch eine auf ihre Praxis bezogene Analyse werden diese künstlerischen Strategien und Verfahrensweisen untersucht, sie werden praktisch erprobt und für die eigene Arbeit fruchtbar gemacht.
Kerstin Isenberg (2. Teil)
Objekte zu Begriffen wie Hülle, Verpackung,
Haut, Schale, Behausung
Textilien, Draht, Schnur, Pappe, u.A.